versuch von denken

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Und so wird das Smartphone Display zu einem zugefrorenen See umfunktioniert, auf dessen Oberfläche ich herum wische, mit Kratzern übersät. Die Fluten der Bilder bewegen sich nicht, sind zugefroren. Die Körper werden zu Statuen ohne jede Bewegung: Ein Kunstwerk mit der Bedeutung nicht nur des Körpers aufgeladen. Der Körper nicht nur mit der Bedeutung der Statue aufgeladen. Bedeuten, repräsentieren und einfangen: Das ist die Praxis. Klirrende Kälte, das war Adornos später Eindruck von seiner Umgebung. Es ist so passend den Begriff der Sterilität zu diesem Begriff hinzu zu addieren. An manchen Stellen des Internets gibt es keinen Dreck mehr. Aber! Der See ist nur zugefroren. Und Adorno sagt irgendwo: Das Subjekt wurde ausgehöhlt. Wann das passiert sein soll weiß man nicht und diese Frage ist deswegen so gut, weil sie auch gut ohne Antwort leben kann. Die sterile Spritze wurde dem ausgehöhltem Subjekt angesetzt und hat es aufgefüllt. Die klirrende Kälte klirrt, die Nicht-Bewegung ist am Ende gar nicht da. Klirren tut das, was sich bewegt und der Körper ist nur eine schlechte Imitation der Statue. Es klirrt: die Bilder sind kurz vor dem zerbersten und ganz eigentlich sind es nicht die Bilder, sondern die Körper, die kurz vor dem zerbersten sind. Dann auch wieder beides. SO viele Wünsche, Emotionen, Gedanken, Bedürfnisse, Verlangen, Bräuche, Philosophien, Ideologien, so viel Sex Appeal, so viel Flüssigkeit, so viel Muskeln und Fleisch, so viel Haut. Hinter dem Display, das als pseudo zugefrorener See fungieren soll, lebt alles, wird gelebt. Vielleicht ist es der Erfolg dieser Bilder, so zu tun, als wären sie bewegungslose Statuen, die bewegungslose Statuen abbilden. Ob diese Praxis nun der Versuch ist, das alles einzufangen, bewegungsunschädlich zu machen (Um es zu benennen). Oder ob die Praxis tatsächlich ein System der Bewegung aufbaut, die alles miteinander verbindet, die totale Bewegung, die sich auf sich selbst Bezieht. Na dann.

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